Auf Hebamme4U macht man sich Gedanken über die übliche Vorgehensweise nach Feststellung einer Fehlgeburt:

In der Praxis wird mehr oder weniger einfühlsam die Diagnose gestellt. Fast automatisch folgt die Einweisung zur Abrasio (Ausschabung) ins Krankenhaus. Allerdings ist nur in wenigen Fällen schnelles Handeln erforderlich. Alternativen werden nicht genannt.

Vermutlich wissen die allermeisten Ärzte nichts über Hebammenhilfe.

Abgesehen von der Frage nach einer persönlichen Betreuung in dieser schwierigen Situation, die in diesem Artikel aufgegriffen wird, stellt sich auch die Frage nach der Dringlichkeit einer Ausschabung. Wenn keine Blutungen bestehen („missed abortion„), dann ist eine Ausschabung nicht dringlich und es ist durchaus möglich, ein paar Tage damit zu warten, wenn dies für die Trauerarbeit hilfreich ist.

Ob man auf eine Ausschabung völlig verzichten kann und lieber darauf wartet, ob die Blutung und die Abstoßung der Schwangerschaft von alleine erfolgt, ist umstritten. Wenn nur eine kleine Fruchthöhle im Ultraschall erkennbar ist, dann werden sich viele Frauenärzte auf Bitten der Patientin auch gegen eine Ausschabung entscheiden. Mit engmaschigen Kontrollen ist dieses Vorgehen in manchen Fällen vertretbar, man muss den Frauenarzt nur auf diese Möglichkeit ansprechen.

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2 Responses to Muss man unbedingt sofort eine Ausschabung machen?

  1. paffi30 sagt:

    Verhaltene Fehlgeburt mit natürlichem Abgang – Mein Erfahrungsbericht

    ich möchte hier mal meine Geschichte schildern und vielleicht einigen Frauen Mut geben, die sich bei der Diagnose „Fehlgeburt“ für den natürlichen Abgang entscheiden möchten.
    Als bei mir die Diagnose Fehlgeburt fiel, habe ich das Internet durchforstet und auf einige Berichte gestoßen, die mir geholfen haben. Somit hoffe ich, dass auch mein Bericht vielleicht Jemandem hilft.
    Also zu meiner Geschichte… Vor einem Jahr haben wir mit meinem Mann bewusst beschlossen in Oktober 2013 (nach dem Urlaub) eine Familie zu gründen. Wieso nach dem Urlaub, weil ich schwanger nicht fliegen wollte (sollte man angeblich im ersten Trimester besser nicht tun). Somit bin ich sehr methodisch und ernst an das Projekt „Schwangerschaft“ ran gegangen, vielleicht zu ernst und zu verkrampft…. Ich habe versucht alle Risikofaktoren aus dem Weg zu schaffen, alles was meine Schwangerschaft gefährden konnte, habe ich gemieden. Schon im Januar als das Gespräch Kinder aufkam, habe ich angefangen Folsäure zunehmen. Dann haben wir auch Beide unser Blut untersuchen lassen (alles ok), ich war rechtzeitig beim Frauenarzt, habe einen Abstrich machen lassen und mich auf Röteln und Toxoplasmose untersuchen lassen. Habe sogar Grippeimpfung bewusst vor der Schwangerschaft gemacht, damit man es nicht während der Schwangerschaft machen muss und auch etliche Vitamine vor der Schwangerschaft genommen….
    Ich habe nie die Pille genommen, und wurde auch beim ersten „Anlauf“ schwanger und auch nach etwa 4 Tage nach dem GV erste Symptome gehabt (Müdigkeit, ziepen in der Leiste usw). Alles war wunderbar, Test positiv, Brustspannen, Müdigkeit, Ziehen im Unterleib, also alles typisch für Frühschwangerschaft. Jedes Mal auf der Toilette, hatte ich Angst Blutungen vorzufinden, aber ich habe nie welche gehabt, alles verlief normal. Ich habe sehr auf meine Ernährung geachtet, nur Bio Produkte, kein Nagellack, kein Parfum oder andere chemische Substanzen verwendet, also wirklich übervorsichtig mit Allem. Ich war mir bewusst, dass Fehlgeburten leider sehr oft vorkommen, aber da ich ja keine Blutungen hatte, wurde ich langsam entspannter.
    In der 8 SSW hatte ich meine erste Voruntersuchung. Natürlich hatte ich ein leicht mulmiges Gefühl, aber ich sagte mir, dass alles ok wird. Beim Ultraschall, dann die Diagnose: Embryo zu klein für die 8te Woche, kein Herzschlag, Plazenta löst sich ein wenig. Obwohl ich das Risiko kannte, war ich dennoch sehr geschockt. Die Frauenärztin hatte noch nicht das Wort Fehlgeburt benutzt, aber ich wusste, dass es nicht gut aussieht. Sie hat zuerst angeboten, dass ich in 5 Tagen wiederkomme um die Entwicklung zu beobachten und hat mir Blutabnahme in 48 Std. Intervall verordnet, um das HCG zu überprüfen. Nun, stand ich da mit meinem ersten Ultraschallbild, mit meinem zu kleinen Embryo ohne Herzschlag. Dabei habe ich mir den Moment des ersten Ultraschallbildes so magisch vorgestellt, das erste Bild, der Herzschlag und ein kleines Wesen im Bauch. Für mich war es sehr schlimm, zu akzeptieren, dass mein Körper seit ca. 2 Wochen ein lebloses Embryo in sich trägt und weiterhin Schwangerschaftssymptome sendet, als ob alles in Ordnung wäre. Das hat mich am Meisten traurig gemacht, ich war sauer auf meinen Körper und auf mich, denn ich wusste nicht, dass es auch die verhaltene Fehlgeburt gibt. Darauf war ich nicht vorbereitet…. Als ich dann auch nur ein Ansatz vom Baby von nur 2,5 mm gesehen habe und ohne Herzaktion, war es auch schlimm, denn man hatte das Gefühl nicht wirklich ein Baby in sich gehabt zu haben, sondern etwas LEBLOSES, etwas Abstraktes… es hat mich sehr, sehr traurig gemacht, als ob ich versagt hätte und unfähig wäre ein lebendes Kind zu tragen. Ich habe dann auch die meiste Zeit geweint, mit Heulatacken gekämpft (bin sowieso sehr nah am Wasser gebaut). Mein Mann hat mich sehr unterstützt, mit ihm gehen wir schon seit 7 Jahren durch dick und dünn….
    Als ich dann zur Kontrolluntersuchung 5 Tage später kam, sah ich wieder ein lebloses Embryo auf dem Ultraschallbild. Es war keine Überraschung, denn meine HCG Werte fielen, aber dennoch war es grausam, auf dem Ultraschallbild kein Baby zu sehen. Die Ärztin hatte dann die Diagnose verhaltene Fehlgeburt bestätigt und gesagt, dass es entweder von alleine abgeht oder mit Medikamenten nachgeholfen werden müsste. Hier in Frankreich, wo ich lebe, wird Ausschabung wohl seltener gemacht und man versucht erst diese zu umgehen. Ich habe der Ärztin gesagt, dass ich lieber auf natürlichem Wege den Abgang abwarten möchte, da ich ja eh schon seit 3 Tagen etwa wie Mensschmerzen habe und der Meinung bin, dass die Fehlgeburt bald statt findet. Das war kurz vor Weihnachten und sie hatte mir ihr ok gegeben, aber gesagt wenn nach Silvester nichts passiert, müsste man vielleicht doch mit Medikamenten eingreifen.
    Auf den natürlichen Abgang zu warten war echt eine Qual und mit sehr viel Angst verbunden, denn man liest ja, dass einige viel Blut verlieren, in Ohnmacht fallen und so weiter. Aber ich habe bewusst den natürlichen Abgang gewählt, denn medizinisches Eingreifen schien mir zu brutal und zu abrupt. Zudem wollte ich wieder Vertrauen zu meinem Körper aufbauen. Bei Medikamenten zum einleiten der Fehlgeburt, handelt es sich oft um ein Medikament, das auch zur Abtreibung eingesetzt wirdt, das war für mich irgendwie nicht psychisch vertretbar. Zudem fand ich, dass wenn man den Körper „zwingt“ mit den Medikamenten die Schwangerschaft zu stoppen, irgendwie zu eingreifend, als Methode… Für mich war klar, dass wenn der Körper schwanger werden kann, dann soll er auch selbst alles in Gang setzen um diese zu unterbrechen. An dieser Stelle möchte ich unterstreichen, dass es nur meine Entscheidung ist und ich auch nicht die Ausschabung oder die medikamentöse Behandlung urteilen möchte. Denn die Studien besagen, dass sowohl natürlicher Abgang als auch medizinisches Eingreifen wohl etwa die gleichen Risiken aufweisen. Aber für mich persönlich, wollte ich den natürlichen Abgang. Diese Entscheidung wurde auch erleichtert, denn ich wusste, dass das Embryo sehr klein ist und somit ein natürlichen Abgang wohl problemlos verlaufen wird. Nach der Diagnose habe ich insgesamt 1 Woche auf die Blutung gewartet. Die Wartezeit war sehr hart, da ich nicht wusste was mir bevorsteht. Ich habe in dieser Zeit Infos gesucht und auch einige Berichte gefunden, sogar von Frauen, die bereits in einem viel weiter fortgeschrittenem Schwangerschaftsstadium waren und sich dennoch für den natürlichen Abgang entschieden haben und es auch geschafft haben.
    Einige Tage vor der richtigen Blutung, bekam ich Schmierblutungen, die etwa 2 Tage dauerten. Dann am 18ten Dezember setzte die eigentliche Blutung ein. Komischerweise, ist der 18te immer der Tag an dem ich meine Periode bekomme. Und die Fehlgeburt war halt auch am 18ten, aber halt 2 Monate nach der letzten Periode. Als ob mein Körper den Mechanismus beibehalten hätte. Die Blutung war schon stärker als bei der Periode, da halt das Blut ununterbrochen lief (aber kein Blutschwall), sondern eher wie bei Periode nur mit einem höheren Fluss-Tempo. Auch die Bauchschmerzen waren deutlich schmerzhafter, als bei der Periode. Manche Beschreiben diese als Wehen, kann ich leider nicht beurteilen. Ich habe mich einfach hingelegt um diese zu lindern. Schmerztabletten habe ich nicht genommen, da ich es so aushalten konnte, aber ich wollte auch nichts nehmen, um den Prozess nicht zu beeinträchtigen, denn ich bin der Meinung, dass diese Art „Wehen“ wichtig sind um das Schwangerschaftsprodukt abzustoßen. Und wenn man versucht diese Wehen zu lindern, weiß ich nicht, ob dies sinnvoll ist. Auch würde ich auf Aspirin oder ähnliches verzichten, denn diese Medikamente verdünnen das Blut und dies könnte dazu führen, dass man vermehrt blutet… Insgesamt hatte ich also 2 Tage Schmierblutungen, 7 Tage Blutung mit Gewebeklumpen und Plazenta und jetzt seit 9 Tage Schmierblutung. Insgesamt alles im Rahmen und nichts Beängstigendes. Halb so Schlimm, einfacher als ich es mir vorgestellt habe. Ich habe mich in dieser gesamten Zeit körperlich gut gefühlt, ziemlich normal wie immer, bis auf einige Krämpfe, die doch schmerzhaft waren, aber alles zum Aushalten. Sonst zu den Symptomen; ich hatte zu dieser Zeit vermehrt Hunger, habe dann irgendwann auch angefangen Vitamintabletten zunehmen, da man wohl durch den längeren Blutverlust Eisenmangel bekommen kann. Ich muss dazu sagen, dass ich zuhause arbeite, somit konnte ich mich schonen und weinen wenn es mir danach war. Wenn man sich krankschreiben kann, wäre es vielleicht empfehlenswert. Denn selbst wenn ich von zuhause arbeite, war es schwierig gegenüber den Kunden am Telefon so zutun, als ob nichts wäre. Zudem war mein Mann immer Abrufbereit, sollte ich doch viel bluten und zum Notdienst müssen. Sein Chef war ebenfalls eingeweiht, dass er vielleicht schnell die Arbeit verlassen muss, um nach Hause zu kommen. Es ist auch empfehlenswert ein Handy bei sich zu haben, nur für alle Fälle. Zum Glück ist das Horror Scenario bei mir nicht eingetreten. Man muss natürlich in dieser Zeit sehr auf seine Körpersignale achten… Bei Fieber, Kreislaufproblemen und hohen Blutverlust am Besten einen Arzt oder Notdienst aufsuchen, denn das sind wohl Signale die man nicht unbeachtet lassen soll. Fieber oder Kreislaufprobleme hatte ich aber nie während dieser Zeit. Ich hatte mich bis auf die psychische Belastung gut gefühlt. Ich bin der Meinung, dass die psychische Belastung genauso oder sogar schwieriger zu ertragen ist als die körperliche. Zuerst als die Fehlgeburt losging, war ich erleichtert, dass es letztendlich losging und einigermaßen „harmlos“ verläuft. Ich bin auch mit dem Auto gereist und war bei meinen Eltern in Deutschland, und der „Tapetenwechsel“ hat gut getan. Ich habe langsam angefangen wieder „ich“ zu sein und kein emotionales Wrack. Ich habe auch aufgehört zu weinen. Dann waren aber die Ferien vorbei, mein Mann musste wider zur Arbeit und ich blieb zu Hause und wieder war ich alleine. Da kam wieder ein emotionales Tief. Gegen psychische Belastung gibt es glaube ich leider kein Erfolgsrezept, außer: Zeit. Halt der übliche Spruch „Zeit heilt Wunden“.
    Ich fand es sehr schwierig meine Psyche zu managen, man trägt ein lebloses Embryo in sich was eigentlich das Wunschkind werden sollte und dann wartet man halt auf die Fehlgeburt, irgendwie markaber. Als die Blutung eingesetzt hat, war ich ein Wenig erleichtert, denn ich wusste ok, mein Körper hat es gemerkt und setzt alles in den Gang, irgendwie konnte ich so auch meinem Körper „verzeihen“, dass der erst nichts von der nicht intakten Schwangerschaft gemerkt hat. Obwohl das natürlich Schwachsinn meinerseits ist. Natürlich merkt der Körper von der nicht intakten Schwangerschaft, aber bis die Fehlgeburt einsetzt, müssen ja einige Hormonwerte sinken und dies geschieht ja nicht von heute auf morgen, sondern dauerte wohl 3 Wochen bei mir.
    Ich muss sagen, dass ich sehr gut psychisch von meinem Mann und der Familie unterstützt wurde, dennoch war es hart und irgendwie muss man da ja als FRAU alleine durch, denn es ist unser Körper in dem alles passiert. Zudem wollen alle mit gutgemeinten Ratschlägen helfen, aber ich glaube in dieser Zeit hilft nur eins, dass der Andere einem einfach zuhört, denn Ratschläge wie „Du bist noch Jung“, „die Natur Weiss es besser“ oder „ihr könnt ja bald wieder loslegen“, fand ich zum Kotzen…Hart war auch, dass zu dieser Zeit alles auf uns eingestürzt ist, der Schwiegervater hat Krebs (4ter Rûckfall), Hausbau klappt nicht und dann auch unsere Hoffnung eine Familie zu werden, zerbricht. Die Weihnachtzeit war der Horror, denn bei Familienessen, sagen dann welche „ah die haben ein Kind bekommen, ihr seid bestimmt die Nächsten“… und du sitzt da, bist am bluten, aber die anderen wissen ja nicht in dem Moment, dass du eine Fehlgeburt durchlebst. Oder andere wünschen dir „alles Gute fürs das neue Jahr und ein Baby für 2014″…. das hat mich schon traurig gemacht, aber man kann da ja nicht auf die Leute sauer sein, denn die wissen ja nicht, dass du eine Fehlgeburt hast.

    Bei mir ist der Kinderwunsch im Moment verschwunden… ich habe zu viel Angst. Wir werden es in einigen Monaten sicherlich wieder versuchen, aber naja meine Freude hält sich in Grenzen… Zudem kommt die Enttäuschung, dass die erste Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt endete. Denn ich habe das Gefühl, dass ich ab jetz keine Schwangerschaft geniessen kann, denn der erste positive Test, das erste Ultraschallbild, sind die besonderen Momente, die für mich jetzt leider in trauriger Erinnerung bleiben. Ich habe Angst, dass ich eine neue Schwangerschaft mit anderen Augen sehen werde, und diese mit Angst verbunden sein wird.
    Ich habe versucht etwas Positives aus dieser Erfahrung zu schöpfen. Zum Einen hat es mir gezeigt, dass ich leider nicht alles kontrollieren kann und wir leider doch die Natur nicht beherrschen können, auch wenn ich alles Mögliche gemacht habe um eine gesunde Schwangerschaft zu ermöglichen. Leider mache ich mir dennoch Vorwürfe, dass ich meine Baby nicht „retten“ konnte. Deswegen, sollten sich Frauen auch nicht allzu viel Vorwürfe machen, wenn sie erst später von der Schwangerschaft erfahren und sich dann Vorwürfe machen, dass sie keine Folsäure zu sich genommen haben oder doch zu viel ungesundes Zeug gegessen haben. Ich habe versucht alles „richtig“ zu machen, aber wurde von einer Fehlgeburt nicht verschont. Für mich ist es eine große Lehre, dass ich wohl doch nicht alles beeinflussen kann.
    Zum Schluss einige Überlegungen für Frauen in ähnlicher Situation….
    Falls der Arzt kein Herzschlag sieht und ein nicht intakte Schwangerschaft vermutet, lässt euch diese Diagnose nochmals bestätigen. Normalerweise wird der Arzt eine Kontrolluntersuchung wenige Tage später machen. Zudem kann man auch den HCG Wert in Abstand von 2 Tagen messen um sicher zu gehen, dass dieser sinkt und somit eine Fehlgeburt vielleicht ansteht. Ich schreibe dies, denn ich habe nämlich Beiträge gelesen, wo ein Arzt kein Herzschlag gesehen hat, bereits von Ausschabung sprach, aber die Frau dann doch eine intakte Schwangerschaft hatte.
    Wenn sich die Diagnose Fehlgeburt doch bestätigt, muss nicht unbedingt immer eine Ausschabung vorgenommen werden!!! Sollte man sich dennoch für eine Ausschabung entscheiden, so muss man ja nicht diese sofort vornehmen. Man darf ja ruhig sich ein par Tage Zeit lassen (falls nichts dagegen spricht). Manche Frauen schreiben, dass alles so schnell geht, dass man gar keine Zeit hat sich von seinem Baby zu verabschieden.
    Es gibt auch Alternativen zu der Ausschabung, jedoch werden diese nicht immer angesprochen. Wie gesagt, es gibt medikamentöse Therapie, natürlicher Abgang und Ausschabung. Es gibt genügend Beiträge von Ärzten, die bestätigen, dass eine Ausschabung nicht immer notwendig ist! Man kann auch es auf natürlichem Weg versuchen, bzw. man hat ein Anrecht auf die Wahl der Therapie!!!!! Zudem hat man in Deutschland ein Anrecht sich von einer Hebamme beim natürlichen Abgang begleiten zulassen. Es gibt auch viele Beiträge, wo Ärzte und Hebammen, das Irreglauben, dass ein totes Embryo eine Gefahr für die Mutter sei, wiederlegen. Natürlich muss man sich medizinisch begleiten lassen. Auch die Nachuntersuchung nach der Fehlgeburt ist besonders wichtig und an dieser Stelle nochmals zu unterstrichen. Natürlich kann es auch wiederum vorkommen, dass nach einem natürlichen Abgang, eine Ausschabung vorgenommen werden muss… Aber wie gesagt, Risiken haben alle Therapien.
    Ich verstehe nicht ganz, wieso der natürlicher Abgang nicht öfter angeboten und gewählt wird… Denn wenn die Frau gebärt und der Körper sich durch den Wochenfluss reinigt und Gewebsreste abführt , ähnelt dieser Vorgang doch dem natürlichen Abgang bei der Fehlgeburt?! In beiden Fällen stößt der Körper die Frucht/Baby, Plazenta und das Gewebe ab, oder? Und bei Wochenbett wird ja keine Ausschabung systematisch gemacht (halt nur wenn was zurückbleibt). Deswegen die Frage die ich mir stelle, wieso greift man beim Wochenfluss/Wochenbett nicht ein und bei der Fehlgeburt greift man ein?
    Das sind alles halt nur meine Überlegungen und meine persönliche Ansichten… ich will mit meiner Geschichte nur sagen, dass man als Frau selbst entscheiden soll und nicht der Frau vorgeschrieben werden soll, was sie zu tun hat. Natürlich gibt es medizinische Fälle, wo die eine oder andere Therapie nicht möglich ist, aber meistens hat man doch die Wahl und ich war sehr froh die Wahl zu haben und diese selbst fällen zu können!

  2. Meine Erfahrung mit 2 “ verhaltenen“ Fehlgeburten jeweils in der 11. Woche:

    Es ist wie ein schlechter Traum, aber Du wachst nicht im nächsten Moment auf, als Dich der Blick des Arztes und sein “ Oh, da ist etwas nicht in Ordnung“ treffen.

    Diagnose: verhaltene Fehlgeburt, es ist kein Herzschlag mehr zu sehen auf dem Ultraschall. Der Embryo hat aufgehört weiter zu wachsen und Ist in Woche 8+3 stehen geblieben in seiner Entwicklung.

    Nach dem ersten Schock erfolgt dann gleich im Anschluss der zweite, nämlich die direkte Überweisung ins Krankenhaus und zur Ausschabung.
    Allein dieses Wort und die Vorstellung lösen bei mir Angst, Ausgeliefertsein und Unwillen hervor.

    Aber warum eigentlich die Dringlichkeit des sofortigen Handelns?
    Und warum wird mir nur diese eine Möglichkeit als Ultimo aufgezeigt bzw. vorgegeben?

    In meinem glücklichen unglücklichen Fall bin ich auf einen Chefarzt gestoßen, der mir nach kurzem “ Nachhaken“ meinerseits einen Plan B aufgezeigt hat – nämlich erstmal abzuwarten. Und warum auch nicht?!
    Tatsächlich hat 10 Tage später meine “ Periode“ (auf den Tag genau in meinem eigentlichen Regelzyklus) eingesetzt. Der Arzt gab mir 3×2 Tabletten Cytotec mit nach Hause, die ich nach Einsetzen der Blutung nehmen sollte. So hat alles innerhalb eines Tages ohne große Schmerzen, ohne starke Blutungen und ohne jeglichen Klinikstress funktioniert. Mein Körper hat sich natürlich verhalten auf weitere Fortpflanzung und auf Selbsterhaltung bedacht. Ich war sehr froh über diesen Verlauf, dankbar für das Entgegenkommen des Arztes und erleichtert, auf meinen Körper vertrauen zu können.

    Das Schlimmste ist nicht allein der Verlust und die große Trauer, die ich in dem Moment empfinde, ab dem ich weiß, dass icheine Fehlgeburt erleide. Es ist vielmehr das Unverständnis des behandelnden Arztes, die gegnerische Position, sodass ich mich und meinen Wunsch auch noch verteidigen muss und mich dabei allein und ängstlich fühle.
    Mit einer Hebamme an der Seite( die einem ja zusteht während einer FG, das weiß nur auch niemand…), mit mehr Verständnis und mit Unterstützung und vor allen Dingen mit der eigenen WAHL fällt einer Frau diese sowieso schon schwere Situation um so vieles leichter.

    Ich habe 3 Monate später erneut eine verhaltene Fehlgeburt in der 11. Woche erlebt. Wieder war mein FA der Überzeugung, mich zur AS zu schicken, obwohl der letzte Abgang so natürlich so positiv abgelaufen war.
    Ich habe wie das letzte Mal auf ein Abwarten bestanden. Musste allerdings nach 3 Wochen des Wartens und des Nichts-Passierens eine Tablette zur Einleitung bzw. eine Abtreibungstablette nehmen, welche 2 Tage später mit Cytotec ergänzt wurde. Wieder ist alles komplikationslos ohne Nebenwirkungen verlaufen.
    Ich bin so froh über meine Entscheidung, und darüber, dass es MEINE war.

    Ich habe viel Zeit gehabt, mich innerlich und körperlich zu verabschieden und meinen Frieden mit der Situation zu machen.
    Auch bin ich dankbar für die Unterstützung meiner Lieben daheim aber auch meiner Kollegen, die ich sehr früh eingeweiht hatte. Auch dieses Tabu Thema anzusprechen ist eine sehr große Erleichterung. Warum soll ich ganz für mich allein trauern?
    Und alle waren mitfühlend und hatten Verständnis, sogar mein Chef.

    Nun habe ich 2 supersüsse kerngesunde Kinder (geboren vor meinen 2 Fehlgeburten) und war insgesamt also 4 mal schwanger.
    Vielleicht werden wir es noch einmal versuchen, bald…irgendwann…vielleicht.
    Aber auf jeden Fall nehmen mir das Wissen und die Erfahrung die Angst davor, was werden wird, wenn es wieder zu einer Fehlgeburt kommen würde.
    Ich hoffe, dass es auch in Deutschland zukünftig einen Plan B für jede Frau gibt, die sich in derselben oder einer ähnlichen Situation befindet.

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